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Der Magnolienbaum German Edition eBook Nelia Pistorius

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Der Magnolienbaum

Das Schicksal von vier deutschen Familien während des 1. Weltkrieges und der Nachkriegszeit.
Im Mittelpunkt stehen die Brüder Kleement. Beide dienen, gemäß einer Familientradition, in der Armee als Berufssoldaten. Sie wohnen in einer schmucken Villa, genießen das gesellschaftliche Leben der höher gestellten Kreise. Doch die Brüder kennen auch die Schattenseiten des Daseins, verloren sie doch als Jugendliche kurz nacheinander Vater und Mutter. Nur unzulänglich konnte ein Onkel ihnen Geborgenheit geben.
Friedrich, der rationalere der Brüder, steht der sich ausbreitenden Kriegseuphorie unverhohlen skeptisch gegenüber, glaubt auch nicht an einen schnellen, leichten Sieg Deutschland, zieht sich so den Unmut der Kameraden zu. Der das Theater und die Poesie liebende Rudolf hingegen träumt davon sich im Kampf als Held hervortun zu können. Und seine Wünsche scheinen sich zu erfüllen, denn immer deutlicher zeichnet sich ab, dass die europäischen Mächte auf einen Krieg zusteuern.
Jedoch da erkrankt er an Kinderlähmung. Zwar übersteht er diese Krankheit, aber er ist großteils gelähmt. So muss er mit ansehen wie die anderen in den von ihm so lang ersehnten Krieg
ziehen.
Friedrich hingegen marschiert mit seiner Einheit Richtung Frankreich, wird bald in Kämpfe verwickelt, erlebt das Grauen des Krieges. Doch er lernt auch eine junge Elsässerin kennen und lieben. Bald heiraten sie, obwohl Marias Vater den deutschen Schwiegersohn ablehnt und der französischen Seite den Sieg wünscht.
An den Rollstuhl gefesselt, kehrt Rudolf in sein Elternhaus zurück. Dort wird er liebevoll von
der Dienerschaft umsorgt, von Anton, seinem ehemaligen Burschen, der Köchin Lena und
vor allem von Hannah, dem Dienstmädchen, das er kurz vor seiner Erkrankung unter ungewöhnlichen Umständen einstellte. Auch entsteht eine tiefe Freundschaft zwischen Rudolf und dem Arzt, der ihn behandelte. Und schließlich heiraten Rudolf und Hannah, wenngleich Hannahs Eltern- fromme Juden- gegen eine Heirat mit einem „Goj“ sind.
So gut es geht schleust Rudolf seine Familie und das ihm anvertraute Personal durch die Mangelwirtschaft der Kriegsjahre. Die durchaus vielversprechenden Ideen, die er entwickelt, unterläuft er jedoch selber durch seinen Patriotismus. Immer wieder zeichnet er zu großen Summen Kriegsanleihen, verkauft und spendet alles, was nur irgend entbehrlich scheint.
Fest glaubt er an einen Sieg Deutschlands. So trifft ihn die Nachricht vom Waffenstillstand wie ein Schock.
Friedrich, der zuletzt als Jagdflieger eingesetzt war, hat den grauenvollen Krieg überlebt. Seine Frau und die beiden Söhne werden bei Kriegsende, als das Elsass und Lothringen wieder französisch werden, unter dramatischen Umständen nach Deutschland ausgewiesen.
Und als Friedrich nach vier Jahren der Abwesenheit in das Elternhaus zurückkehrt und
Rudolfs Misswirtschaft erkennen muss, kommt es zu einem heftigen Streit. Bei den ohnehin seltenen Zusammentreffen der beiden Brüder kommt es immer wieder zu Konflikten und Unverständnis auf beiden Seiten. Es wird immer deutlicher, dass der Krieg sie einander entfremdet hat.
Rudolf versucht seine Familie und die Dienerschaft im Chaos von Kapitulation, politischen Unruhen, Schwarzmarkt und Inflation über die Runden zu bringen. Doch seine Idee im Salon des Elternhauses ein Tanzcafé zu eröffnen, wirft nur kurzfristig Gewinn ab und stürzt ihn und seine Familie am Ende noch tiefer in die finanzielle Misere. Er verheimlicht seinem beruflich erfolgreichen und wohlhabenden Bruder seine unaufhaltsam wachsenden Schulden, bis die Zwangsversteigerung des Familienbesitzes droht. Der Ehrenkodex eines Offiziers lässt Rudolf keinen anderen Ausweg als den Selbstmord.
Doch da erreicht ihn in letzter Minute ein Telegramm...